Der „Goldene Windbeutel“ geht 2025 an Milka – genauer gesagt an die „Alpenmilch“-Schokoladentafel von Mondelez. Über 58.000 Menschen haben an der Wahl teilgenommen, 34 Prozent stimmten für Milka. Der Grund: Die Tafel wurde klammheimlich verkleinert, während der Preis gleichzeitig deutlich stieg. Ein klassischer Fall von 

, bei dem du im Supermarkt mehr zahlst, ohne es sofort zu merken.

Noch vor Kurzem wog die Milka-Tafel 100 Gramm und kostete 1,49 Euro. Inzwischen bringt sie nur noch 90 Gramm auf die Waage, der Preis liegt bei 1,99 Euro. Die Verpackung sieht dabei noch immer gleich aus. Das bedeutet: Du zahlst jetzt fast die Hälfte mehr für weniger Schokolade. Eine Preiserhöhung von rund 48 Prozent. Der Hinweis auf das neue Gewicht ist zwar auf der Tafel und auf der Website zu finden, im Supermarkt bleibt er jedoch oft unbemerkt, weil die Kartonlaschen das Gewicht verdecken.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hatte die Milka Alpenmilch bereits im Februar 2025 zur Mogelpackung des Monats gekürt. Nun erhält sie auch den Goldenen Windbeutel. Zum 14. Mal vergeben von foodwatch für besonders dreiste Werbe- oder Verpackungstricks. Laut foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann ist Shrinkflation eine legale Form der Verbrauchertäuschung, der die Politik bislang kaum etwas entgegensetzt. Die Bundesregierung habe zwar im Koalitionsvertrag versprochen, für mehr Transparenz zu sorgen, umgesetzt wurde das bislang nicht.

Mondelez macht Gewinn trotz angeblich steigender Kosten

Der Hersteller Mondelez rechtfertigt sich mit höheren Rohstoff- und Produktionskosten, insbesondere bei Kakao. Doch laut dem eigenen Finanzbericht profitiert das Unternehmen gleichzeitig von sinkenden Herstellungskosten. Der Konzerngewinn ist seit 2021 um rund 25 Prozent gestiegen. Während Schokolade insgesamt nur rund 8 Prozent teurer wurde, verteuerte sich Milka in den Regalen um bis zu 64 Prozent. Laut Konzernstrategie sollen die Preise weiter steigen unabhängig von den tatsächlichen Kosten.

Foodwatch fordert, dass versteckte Preiserhöhungen wie diese klar auf der Verpackung gekennzeichnet werden. Außerdem müsse die Verpackung kleiner werden, wenn auch der Inhalt schrumpft. Frankreich hat im Sommer 2024 eine solche Regelung eingeführt: Dort muss jede Shrinkflation deutlich sichtbar im Supermarktregal angegeben werden. Auch in Deutschland war eine ähnliche Maßnahme vom Umweltministerium schon 2023 vorgeschlagen worden, umgesetzt wurde sie bislang nicht.

So schützt du dich vor Shrinkflation und sparst Geld

Wenn du nicht auf versteckte Preiserhöhungen hereinfallen willst, solltest du beim Einkauf genau hinschauen. Achte immer auf die 

 pro 100 Gramm oder Kilogramm. Dieser steht meist auf dem Preisschild im Regal. So erkennst du schnell, ob ein Produkt teurer geworden ist oder nur so aussieht.

 oder alternativen Herstellern, die oft weniger stark an der Preisschraube drehen. Vermeide Spontankäufe und plane deine Einkäufe gezielt. Angebote solltest du nur dann nutzen, wenn der tatsächliche Grundpreis stimmt. Und wenn du eine Veränderung bemerkst, melde sie an die Verbraucherzentralen. Je mehr Aufmerksamkeit Shrinkflation bekommt, desto größer wird der Druck auf Politik und Hersteller.